Im Laufe der Menschheitsgeschichte wurde das Messer als Werkzeug ständig weiter entwickelt. Dies betrifft die Materialkunde, die Fertigungstechnik, das funktionale Design und auch die Mode. Es gibt eine unglaubliche Anzahl an Messern für Fachanwendungen - von nur wenigen Werkzeugen wurden derart viele Abarten entwickelt.
Eher Sammler, als Jäger, sind die meisten Messerliebhaber heutzutage, aber die Leidenschaft für Messer und ähnliches Outdoor-Utensil muss eine Faszination haben, denn es gibt unzählige Sammler mit gleich dutzenden Exponaten in der Vitrine oder an der Wand.
Tatsächlich gibt es Messer, die so teuer oder selten sind, dass man damit nicht mal einen Apfel teilen möchte. Jedoch Damast-Klingen mit ihrer Maserung tut die Fruchtsäure ganz gut, so bleibt
die Musterung immer gut erhalten. Es gibt sogar spezielle Säure, mit der die Klingen angeätzt werden können.
Bei der Klingenhärte und der Stahllegierung gibt es ebenso viele verschiedene Arten, Herstellungsverfahren und Diskussionen. Der Härtegrad wird in Rockwell angegeben. Um eine gute Eignung als Klingenmaterial zu haben, muss ein Werkstoff eine Härte von mindestens etwa 55 HRC aufweisen können.
Die Idealwerte für Klingen mit feinen Schneiden ohne Schockbeanspruchung liegen bei etwa 60-65 HRC. Für handbetätigte Messer wie z.B. Küchen- oder Jagdmesser, empfiehlt sich wegen der einfacheren Nachschleifbarkeit und der geringeren Spröde des Materials ein HRC von 57-60°.
Das Palmwood von Puma (1. Bild unten) hat auf einer Klingenseite eine punktartige Vertiefung im Stahl. Dies ist der Abdruck eines Diamanten des Härtetests bei 58°rockwell.
Das Griffholz besteht wie der Name schon verrät aus Palmwood. Durch andere Urwaldhölzer, oder extravagante Griffmaterialien kann der Preis eines Messers schon mal vierstellig werden. Aber da hört der Spaß auf.
Das Palmwood, eines meiner Lieblinge, hat den sogenannten 440C-Stahl.
Bei einem 440A hab ich schon hauchdünnen Rost erkannt, bei einem Messer, das ein halbes Jahr absichtlich draußen lag.
Damast-Stahl allerdings rostet von vornherein schneller, obwohl es so hochwertig angepriesen wird. Das hat aber zu tun mit der Biege-Steifigkeit durch die zig Lagen an verschiedenem Stahl.
Es gibt auch eine kleine Mogelei in der Messerfertigung, wo Klingen für eine optische Damast-Maserung geätzt werden. Man erkennt es gut an dem blanken Klingenrücken. Ein optisch hübscher Effekt.
Manche Taschenmesser haben Pins in der Klinge. Sogenannte Einhandmesser, denn dadurch kann man die Messer mühelos mit einer Hand öffnen und aus diesem Grund sind diese Messer verboten.
Nimmt man die Pins heraus, wie ich es tue, fällt das Verbot weg (außer Klinge ist zu lang).
All meine Taschenmesser bekomme ich in einer Hand geöffnet, ohne Pins. Super Gesetz!
Puma (Solingen) "Palmwood" 23cm Gesamtlänge, ein absolut Outdoor-fähiges Messer. Durch die erhöhte Klinge am vorderen Ende bekommt es dort mehr Gewicht und so lässt sich gut kleineres Holz oder Äste schlagen.
Ebenfalls Puma mit 23cm Länge. Sehr schöne und matte Klinge von 3,5mm. Das Parierstück hätte man etwas abrunden können, ist etwas spitzkantig. Sehr schöner Griff.
Meine letzte Errungenschaft und ein brachiales Teil. 5mm Klingenrücken auf 20cm Länge. Kunststoffgriff und unverwüstlich! Die Kydex-Scheide sagt mir nicht so zu, denn das Messer soll waagerecht am Gürtel hängen, was nicht recht ausgewogen gefertigt ist. Werde mir eine neue machen.
Ein spanisches Messer-keine Ahnung, wo ich das her habe. Vollgummierter Griff, Klinge etwas zu dünn bei 24cm. Aber schöne Form.
Auch sehr elegant dieses Linder mit 27cm Länge, davon 15cm Klinge. Ein schönes Teil. Sauber verarbeitet, ohne Überstände oder Grat.
Hier kommen zwei Exoten...ein Testkauf aus dem Baumarkt. Anschließend im Regen tagelang liegen gelassen - kein Rost. Es gibt tatsächlich nutzbare Messer unter zwanzig Euro!
Hierbei ist der Griff etwas dünn und zu kurz ausgefallen. Auch die Kunststoff-Scheiden kann man in die Tonne schmeißen. Aber sie tun, was sie sollen und hässlich sind sie auch nicht.
Als ich noch jünger war drückte mir dieses Gerät ein älterer Herr am Lagerfeuer in die Hand und schenke es mir. Keine Ahnung um den Hersteller. Mein Krokodile-Dundee mit 36cm.
Dieses kleine Böker hat eine extravagante Form. Nur 15cm Länge und eine hochwertige Lederscheide zum waagerechten tragen. 4,5mm Klinge, dafür sehr kurz mit Daumenpress-Schliff am Rücken.
Hier mein breites Taschenmesser von Gerber. Ausgeklappt 17cm, gummierter Griff und sogar mit Gürteltasche, denn für die Hosentasche ist es doch zu groß. An der Verarbeitung musste ich etwas nacharbeiten, denn der Grat an den Metallteilen störten doch sehr. Aber ein kräftiges Messer.
Herbetz Taschenmesser, sehr hochwertig und gut verarbeitet.
Dieses Messer ist zum Umhängen und super bei Kanufahrten. Länge 15cm, Klinge 7cm. Die Klingenscheide wird nur aufgesteckt und hält super.
Damast-Optik Hier ein Beispiel für ein Pseudo-Damastmesser. Sieht gut aus und ist mit 31cm ein wuchtiges Teil. Vielleicht gedacht für die Vitrine oder für das Regal, obwohl das Handling sehr gut ist.
Am Klingenrücken kann man es gut sehen, dass die Verzierungen einen reinen optischen Sinn haben.
Die Maserung ist ziemlich tief, wie man mit dem Fingernagel spürt, also hält sie auch ewig. Hat eben aber nichts mit der Qualität des Stahls zu tun.