Crescendo Hifi-Amp
Vor Jahrzehnten brachte Hitachi einen Verstärker heraus, der bis heute unter den Hifi-Bastlern ein weit verbreitetes Nachbau-Projekt ist. Bestückt mit kräftigen MosFet-Transistoren sorgt die Endtufe mit sehr linearem Frequenzgang schon ab 5Hz und flotte Dynamik für super Sound.
Es gab einen Nachbausatz 70-90 Watt und eine Platine ab 120 Watt von Elektor. Auch Conrad vertrieb einen Bausatz der kleinen Variante, jedoch in einer Ausführung, die eher als Gitarrenverstärker diente, da minimale Bauteilbestückung. Kenntnisse und Erfahrungen waren nötig, denn das Teil neigte erstmal zum Schwingen und brummen.
Ich habe die Bausatzplatin umgestalltet und Bauteile etwas enger zusammengerückt und zwei pico-Kondensatoren an die Gates der Transen gelötet und dann lief das.
Die Transistoren wurden später ersetzt durch FET´s im Plastikgehäuse, welche auch besser auf den Kühlkörper zu montieren waren. Die Platine musste aber etwas angepasst werden, da die Anschlüsse an den Transistoren anders waren.
Einen Nachbau eines Boliden sieht man hier. MosFets in Parallelschaltung und bis zu 400 Watt sind kein Problem.
Die Projekte werden unter anderem im Hifi-Forum.de beschrieben, wo sich auch ausgetauscht wird, wenn es Probleme gibt und die Bude raucht. Tolle Sache.
Wie solch hobbymäßigen Nachbauten noch weiter gehen, ist schwer zu sagen, denn Aufwand und Zeit darf man nicht rechnen. Für zweihundert Taler kriegt man schon super fertige Geräte zu kaufen.
Aber auch beim Basteln gilt: Der Weg ist das Ziel.
Platinenbau aus früheren Tagen
In den 80ern in meiner Lehrzeit wurde auf karriertem Papier, besser Millimeterpapier, die Platine als Draufsicht entworfen. Unzwar gedacht durchsichtig, als wenn man Bestückungsseite und Leiterbahnseite gleichzeitig sieht.
Heute nutzt man Software zum Zeichnen der Platine. Das sieht schon schicker aus. Nutzt aber nur, wenn man einen Drucker besitzt, der das Rastermaß einhält, sonst passt kein IC.
Passte alles und keine Bahn vergessen, dann wurde die Papierplatine umgedreht und auf die Kupferseite des Rohlings
gelegt und mit Tesafilm befestigt. So wurden dann gekörnt zum bohren 0,8mm für die Anschlüsse der Bauelemente.
Dann wurden die Bohrungen als Lötauge gezeichnet, sowie verbunden zu den Leiterbahnen. Heute nimmt der Hobbylöter Säurefeste Edding. Damals gab es nur Nitrolack. Dann ätzen in Eisen-III-chlorid oder Silbersulfat.
Und dann mit Verdünnung die Restfarbe von der Platte entfernen und man kann bestücken. Sieht doch schon cool aus.